A B C D E F G H I K L M N O P Q R S T Ü V W Y Z

Fallzahlplanung

Verfahren zur Festlegung einer geeigneten Stichprobengröße, mithilfe sachlogischer Überlegungen und zum jeweiligen Testverfahren passenden Formeln. Die Stichprobe sollte nicht zu groß (teuer, aufwendig, zu kleine Effekte signifikant) und nicht zu klein (keine Repräsentativität, deckt Effekte nicht auf) gewählt werden.

Fehler 1. Art

Auch: Alphafehler, -Fehler. Begriff im Kontext statistischer Tests. Die fehlerhafte Ablehnung der Nullhypothese, obwohl diese in Wirklichkeit stimmt. Die Entscheidung fällt somit fälschlicherweise zugunsten der Alternativhypothese aus.

Fehler 2. Art

Auch: Betafehler, -Fehler. Begriff im Kontext statistischer Tests. Die Entscheidung zugunsten der Nullhypothese (also keine Ablehnung) obwohl sie in Wirklichkeit falsch ist und die Alternativhypothese stimmt. Die Möglichkeit der Ablehnung der Nullhypothese wird somit übersehen.

Follow-Up

Nachbeobachtungszeit. Erneute Messung / Erhebung von Daten bei denselben Studienteilnehmer:innen an einem vorher festgelegten Zeitpunkt (teilweise über Jahre hinweg). Siehe auch Kohortenstudie und Loss to Follow-Up.

Forschungshypothese

Oder auch: Hypothese. Unbewiesene Annahme über einen Sachverhalt, die es im Rahmen der Studie zu prüfen gilt. Sie formuliert die Annahme, die die Forschenden über diesen Sachverhalt haben. Siehe auch Nullhypothese und Alternativhypothese oder auch Unterschiedshypothese, Überlegenheitshypothese, Äquivalenzhypothese, und Nicht-Unterlegenheitshypothese.

Freiheitsgrade

Anzahl der frei zu variierenden Werte bei der Berechnung eines spezifischen Kennwerts oder einer Verteilung. Z. B. hat der Mittelwert n Freiheitsgrade, da es keine Bedingungen gibt, die die n Werte zur Berechnung des Mittelwerts bestimmen oder einschränken. Die Varianz hingegen beinhaltet für ihre Berechnung die Summe der Abweichungen vom Mittelwert und wir wissen, dass all diese Abweichungen aufsummiert den Wert 0 ergeben. Somit können wir nur bei n-1 von den insgesamt n Abweichungen frei Werte wählen, der letzte Wert ergibt sich automatisch, damit die Summe 0 wird. Die Varianz hat folglich Freiheitsgrade. Die Freiheitsgrade unterscheiden sich je Kennwert und je Verteilung (die Freiheitsgrade bestimmen maßgeblich die Form einer Verteilung). Sie spielen bei der Durchführung von statistischen Tests für die Bestimmung der Teststatistik mithilfe der jeweiligen Prüfverteilung eine wichtige Rolle.

Gerichtet

Eine gerichtete Alternativhypothese überprüft eine Annahme, die nicht nur von irgendeinem Unterschied zwischen den zwei betrachteten Größen ausgeht, sondern einen Unterschied in eine spezifische Richtung unterstellt. Z. B. „Der Mittelwert der Fallgruppe ist größer als der Mittelwert der Kontrollgruppe“. Siehe auch ungerichtet.

Goldstandard

Auch: Referenzstandard. Im Kontext diagnostischer Tests. Die aktuell zuverlässigste (allerdings häufig auch aufwendige und teure) Methode, um den tatsächlichen, also als Wahrheit angenommenen, Zustand der Patient:innen zu ermitteln. Das Ziel eines diagnostischen Tests ist es, möglichst ähnliche Ergebnisse zum Goldstandard zu erzeugen.

Grad an gewünschter Sicherheit

Gegenwahrscheinlichkeit zur Irrtumswahrscheinlichkeit. Lässt sich berechnen durch , folglich steigt der Grad an gewünschter Sicherheit bei sinkender Irrtumswahrscheinlichkeit.

Grundgesamtheit

Alle Personen (Untersuchungseinheiten), über die eine Aussage getroffen werden soll. Die gesamte Population ist in der Praxis meist nur sehr aufwendig oder gar nicht erfassbar. Deshalb wird mithilfe von statistischen Methoden auf Basis der Stichprobe auf die Grundgesamtheit geschlossen.