B D I L M P R S

Behandlungsbias

Subjektive, ungleiche Versorgung der Patient:innen im Studienverlauf, je nach Behandlungsgruppe. Kann durch doppelte Verblindung verhindert werden.

Bias

Verzerrungen der Studienergebnisse durch systematische Fehler, sodass ggf. falsche Schlüsse gezogen werden. Somit sollte Bias vermieden werden, was z. B. durch ein geeignetes Studiendesign möglich ist. Es wird zwischen Selektionsbias, Informationsbias, Detektionsbias, Behandlungsbias und Publikationsbias unterschieden.

Detektionsbias

Subjektive, ungleiche Bewertung der Endpunkte je nach Behandlungsgruppe. Kann durch doppelte Verblindung verhindert werden.

Informationsbias

Eine Form von Bias, die bei der systematisch falschen Erhebung der Daten entsteht, wie z. B. durch Fehler bei der Datenübertragung, schlecht, falsch oder unvollständig ausgefüllte Fragebögen, inkonsistente Methoden der Informationsbeschaffung, erwartungsbedingte Fehleinschätzungen oder Recall Bias. Hilfreich zur Vermeidung von Informationsbias können Plausibilitätschecks, standardisierte Messinstrumente und auch die Doppelverblindung gegen systematische Unterschiede bei Gruppenvergleichen sein.

Loss to Follow-Up

Oder auch: Studienabbruch, Drop-Out. Studienteilnehmer:innen, die bereits vor Studienende aus der Studie ausscheiden oder nach Beendigung der eigentlichen Studienphase nicht mehr zu geplanten Nachuntersuchungen zur Verfügung stehen. Passiert dies aus Gründen, die direkt mit dem Outcome im Zusammenhang stehen, handelt es sich um eine mögliche Quelle für Selektionsbias.

Missings

Fehlende Werte. Es ist zu unterscheiden zwischen zufällig fehlenden Daten (z. B. aufgrund von Problemen bei der Datenübertragung) und systematisch fehlenden Daten (z. B. schambehaftete Nichtangabe einer Antwort durch eine/n Proband:in). Es gibt viele Methoden zum Umgang mit fehlenden Werten, die je nach Kontext sorgfältig ausgewählt werden müssen.

Publikationsbias

Spezifische Form von Bias. Systematische Verzerrung des Gesamtbilds über einen Forschungsgegenstand, da hauptsächlich signifikante Studienergebnisse veröffentlicht werden. Um gegen Publikationsbias anzugehen, sollten auch nicht signifikante Forschungsergebnisse berichtet werden.

Recall Bias

Spezifische Form von Informationsbias. Die Versuchsperson kann sich bei der Datenerhebung für eine retrospektive Studie nicht mehr realitätsgetreu an die Gegebenheiten der Vergangenheit erinnern.

Selektionsbias

Spezifische Form von Bias, die während der Auswahl der Teilnehmer:innen der Stichprobe (Rekruitierung) entsteht, sodass sich die Zusammensetzung der Stichprobe systematisch von der anvisierten Grundgesamtheit unterscheidet. Man spricht von Freiwiligenbias oder Nonresponse-Bias, wenn bestimmte Personen besonders häufig an der Studie teilnehmen wollen oder die Teilnahme ausschließen. Außerdem kann auch Selektionsbias durch das frühzeitige Ausscheiden von Teilnehmer:innen aus der noch nicht beendeten Studie (Drop Outs / Loss to follow up) entstehen. Im Gegensatz zu Strukturgleichheit. Ein Mittel gegen Selektionsbias ist Randomisierung.